"Was ist wirklich wichtig" - 21.10.22

„Ein Opfer in Ehren kann niemand verwehren.“


Fast scheint es so, wie wenn diese Haltung den Alltag der Menschen zu prägen beginnt.

Im Gegenzug ist der Wunsch, der Drang und die Sehnsucht nach Freiheiten so gross. Je mehr Einschränkung entsteht, umso stärker wird bewusst, dass es doch auch anders sein könnte.


Und vielleicht braucht es genau DIESE Zeit jetzt - in einer Gesellschaft, die so viele Freiheiten hat und sich diese Freiheiten so viel kosten lässt.


Zurück gebracht werden auf den Boden der Realität:

Was brauchst du wirklich? Welche Werte? Und in welcher Währung - wieviel muss physisch sein an Sicherheit, wieviel in deinem Empfinden, wieviel in deinem Denken.

Und dasselbe mit der Freiheit.

Dasselbe mit Wohlstand.

Oder mit der Möglichkeit, dich ganz frei zu leben - du nennst es Selbstverwirklichung.


Ihr schwingt in Bereichen, die den Boden, die Bodenhaftung schon längst verloren haben.

Und so ist es echt eine Hilfe - das, was das Leben gerade an dich heranträgt. Obwohl es dich plagt, obwohl es dich fordert, obwohl es dich vielleicht sogar einteilt und beutelt.


Was ist wirklich wichtig?


Zurück zum Wesentlichen findet man manchmal nur, wenn man aufgeben muss, was einem lieb und teuer geworden ist. Und wenn’s dann losgelassen werden konnte - erst dann kann die Erfahrung gemacht werden, wieviel leichter es jetzt ist.


Manchmal werden Dinge als grosses Geschenk empfunden mit viel Wert - dabei ist es nur Gepäck, das dir nicht einmal dient. Und du trägstes mit, weil es wichtig geworden ist. Doch du weisst schon gar nicht mehr, wie du befreit unterwegs bist, wenn’s nicht mehr da ist.


Mit welcher Disziplin kannst du an eine solche Zeit herangehen, wo du nicht weisst, was bleibt und was wird genommen?

Es ist die Fähigkeit des Vertrauens, die eingefordert wird.


Und in wen und in was kannst du vertrauen?

Du hoffst, du bist von Menschen umgeben, denen du das Vertrauen schenken kannst und die deines Vertrauens würdig sind…

Grundsätzlich kannst du jedem Menschen vertrauen. Immer. Jederzeit.

Nie kannst du dem vertrauen, was er tut. Weil du nicht weisst, was es heisst - für IHN - eben dies zu geben, zu tun, zu leisten.


Also kannst du dem Handeln nicht trauen, wohl aber dem, der handelt.

So verliert die Handlung an Wert. Das befreit.


Vertraue dir. Und vertraue all dem, was lebendig hält. Dann kannst du allem jederzeit Vertrauen schenken und doch erkennen, was es für dich zu tun gilt.

Denn vertrauen bedeutet nicht, dass du dich auf Lorbeeren ausruhen kannst.

Vertrauen bedeutet nicht, dass du nicht gefordert wirst.

Und vertrauen bedeutet nicht, dass du nichts tun musst oder nicht herausgefordert bist.


Vertrauen bedeutet, dass du wissen darfst, dass es immer weiter geht. Dass da immer eine Stufe ist, wenn du meinst, dein Fuss tappt ins Leere.

Deswegen geht es nicht darum, dem Menschen oder dem Geschehen zu vertrauen.

Sondern der allumfassenden Intelligenz, dem all-in-wohnenden Geist.

Ich nenn es Göttlichkeit, wie nennst du es?