"Vorstellung loslassen" - 2.7.21

Was bist du? Was bist du wirklich?

Das, was du beobachten kannst? Das, was du erfährst? Das, was du denkst?

Immer wieder kommt dieselbe Frage auf. Sie treibt den Menschen an, nach Antworten zu suchen. Er kann dies auch auf philosophischem Wege tun. Er kann dies auf wissenschaftliche Weise angehen. Doch wirklich Antwort finden kann er höchstens im Leben: im Erleben.


Jede Vorstellung loslassen.

Das ist wohl ein schwieriger Akt. Und doch ist es der Ehrlichste, den du tun kannst. Weil es das Erkennen ist, dass über die Vorstellung (also über den Verstand und die Kraft der Gedanken) wohl vieles geprägt werden kann, jedoch niemals erfahren.


Es ist, wie wenn du Geschichten aus Büchern liest und du denkst, es sei dein Leben. Du kannst darin eintauchen, du kannst sogar dazu werden. Und doch ist und bleibt es Einbildung.

Dies kannst du tun aus Angst davor, was du entdecken wirst, wenn du dich tatsächlich auf das Leben einlässt. Oder du kannst es tun, weil du davon ausgehst, dass dein Leben selbst zu herausfordernd, oder zu langweilig ist, als dass es verdient hätte, dass du dich ihm hingibst.


Was ist dein Mechanismus? Weswegen triftest du immer wieder in die Vorstellung ab, wie es sein könnte, wie es sein müsste und wie es hoffentlich nie kommen wird?


Immer wieder spinnst du dir dieselben Fäden und webst daraus einen Teppich und sagst: das soll es sein, mein Leben.


Das Leben soll dazu genutzt werden, jede Vorstellung loszulassen. Dann wird es Wirklichkeit. Und dann erhältst du die Freiheit in deinem Innern, tatsächlich empfinden zu können. Denn ansonsten folgt alles der Vorstellung. Nicht dass es so kommt - aber das System folgt und gibt dementsprechend Eindrücke ab, was deine Gefühlswelt, deine Gedankenwelt, dein Körper, dein SEIN, dein Leben prägt. Und es kann alles absolut nichts mit dir zu tun haben, weil du das nicht bist.


Jede Vorstellung loslassen. Wie gelingt dir das? In dem du dich auf das fokussierst, was TATSÄCHLICH ist. Und was ist tatsächlich? Unmittelbar? Stetig? So lange du lebst? Beständig?


Es ist einzig dein Atem. Er selbst trägt keine Prägung in sich. Er kann Prägung ausdrücken, ja. Und er reagiert auf sie. Aber Atem selbst ist nicht geprägt vom Leben. Er ist der Übergang von Energie zu Materie. Er ist der Bereich, der tatsächlich da ist und doch nicht fassbar - nur seine Auswirkung.

Das ist die Kraft des Schöpfers, der Schöpfung, des Universums.

Das ist die Kraft, der Einigkeit.

 Also richte dein Bewusstsein auf deinen Atem und werde dir bewusst, welch Geschenk er ist. Er lässt dich unmittelbar Teil haben am Leben. Er lässt dich unmittelbar Leben sein.


Nimm ihn mit in den Tag hinein. Immer wieder wenn du merkst, wie deine Gedanken stricken. Oder wie deine Angst dich einnimmt, wie die Sorgen erdrücken, wie die Vorstellung dich fängt, gefangen nimmt: dann wende dich dem Atmen zu und atme ein. Atme aus. Und geniesse den Moment dazwischen. Denn das ist jedesmal EWIGKEIT.

Hierhin gelangt keine Vorstellung, weil es ALLES ist.

Und das genau ist, was DU BIST.