Swami über Verbundenheit - 26.8.22

Mit dem, was du aufnimmst, nährst du DICH. Und mit dem, was du abgibst, nach Aussen trägst, nährst du DAS AUSSEN. Das ist nicht voneinander gelöst.

Ein stetes Nähren: nach Innen, nach Aussen, nach Innen, nach Aussen.


DU erlebst dich als Individuum. So kannst du dich definieren, dich spüren, und deine Einzigartigkeit erlebbar machen.

Doch sie ist eine Illusion, wenn nicht sogar ein Irrbild. Denn sie verlockt dich in der Art und Weise ihrer Wichtigkeit - die tatsächlich gegeben ist durch die körperliche Form des Erlebens - zur Annahme, du seist getrennt von allem. Bestenfalls kannst du oder musst du mit dem dich Umgebenden in Tuchfühlung gehen, mehr aber nicht.


Und hier liegt der Untergang des Individuums mit hinein implantiert. Denn:

Je länger der Mensch sich in dieser Wahrnehmung als Individuum beweist, umso nachdrücklicher zerstört er all das, was er als „nicht mit ihm verbunden“ sieht. Und zerstört damit gleichzeitig sich selbst und all das, womit er sich als Individuum wahrnehmen kann.


So ist in jeder Form von Zerstörung gleichzeitig auch immer schon die Lösung integriert: Abgekapselt im Erleben der „Losgelöstheit von Allem“ vernichtet sich die Existenz und wird dadurch schlussendlich aus der Isolation des vermeintlichen „Getrennt-sein’s“ befreit.


Nun, du möchtest wissen, was das im Klartext heisst?

Alles Niedrige zerstört durch die Art und Weise, wie es wirkt, gleichzeitig sich selbst: ein aggressives Bakterium kann einen Menschen töten. Ist diese geschehen, fehlt im selbst dann jedoch die Grundlage für das Weiterbestehen und es folgt dem Weg der Auflösung.

Immer, überall ist dies so.


Es gibt intelligente Lebensformen. Sie tragen die Möglichkeit in sich, ihre Umgebung und die Veränderung darin wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Dies nennt ihr Evolution. Auf ihr basiert der Austausch und die Weiterbewegung - ich nenn es bewusst nicht „Entwicklung“.


Und es gibt den Menschen. Er kann seine Umgebung bewusst wahrnehmen, sie von sich selbst abstrahieren und sein Handeln gezielt einsetzen, um sich als gelöster Teil der Ganzen zu erfahren. Dies verändert sein Verhalten, es verändert sein Empfinden, es verändert sein Erleben - es verändert aber nicht die Wahrheit:


Er ist, genau so wie alles im Universum, inkludiert.

Und so ist alles, was er nach Aussen trägt, das was das Aussen nährt:

Jeder Atemzug. Jede Bewegung. Jede Handlung. Jeder Gedanke. Jede Emotion.


Womit nährst du die Welt?

Daraus formt sie sich und nährt damit dann wieder dich.


Die Wahrheit ist nicht anders, nur weil du sie anders definierst.

Die Regeln können nicht bestimmt werden.


Du bist nicht das Uhrwerk. Und schon gar nicht die Kraft, die es bewegt.

Du bist ein Rädchen in der Zeit.

Du bist verbunden mit dem, was du nach Aussen trägst.