"Mut" - 4.6.21

Unverhofft kommt oft.

Und nicht selten kommt es dabei von einer Seite, von der du nichts erwartet hättest.


So hast du Bereiche in deinem Leben, deren Instabilität dir bewusst ist, und es gibt Bereiche in deinem Leben, bei denen du dich sicher fühlst und dennoch kann genau da der Boden brechen, der Halt dir genommen werden - und die Auseinandersetzung mit dir Selbst beginnt:


Was hättest du ahnen können? Was hättest du merken müssen, was hättest du früher schon handeln sollen. All dies bringt dir nichts. Es stopft kein Leck und es gibt nichts, woran du dich halten könntest.


Das Leben möchte von dir anerkannt werden als das, was es ist: eine Abfolge von Ereignissen. Jedes Einzelne dazu gedacht, dass es dich tatsächlich aus der Ruhe bringen kann. Jedes Einzelne dazu gemacht, dass du dich selbst erproben kannst. Dass du selbst erleben kannst, wie du funktionierst. Wo deine Grenzen sind. Wo es gilt, über dich hinauszuwachsen. Wo es gilt, an dich zu glauben. Und wo es gilt, Dinge loszulassen. Neue Haltungen einzunehmen. Neuen Sichtweisen die Türe zu öffnen.


Niemals ist irgendetwas beständig, ausser deine beständige Hoffnung, dass es endlich so bleibt, wenn es dir passt. Oder das es sich endlich verändert, wenn es kaum tragbar scheint.


Das Einzige, was zerbrechen kann - wirklich und wahrlich - ist der Glaube an dich selbst. Dein Vertrauen in deine Kraft, Dinge durchzustehen, Dinge anzugehen, Dingen gewachsen zu sein oder an Dingen überhaupt wachsen zu können.

Was alles geschieht ist nur ein Produkt des Lebens. Was du daraus machst, was es mit dir macht, das ist das Entscheidende. Und das ist, was bleibt.

Was du mitnimmst an Prägungen, an Überzeugungen und was du von nun an vermeidest oder angehst, das ist das wirklich Wahre. Das ist, was dein Leben prägt.


Immer geht es darum, dass du wachsen sollst. Dass du wachsen darfst. Nicht in eine Form hinein, sondern aus ihr heraus.

Manchmal erfordert es so viel Mut, weil du nicht weisst, was da ruft und was es wird, wenn es aus der Form wächst.

Form gibt halt. Aber Form gibt auch Form. Etwas unförmig kommt das Leben gerne daher. Also kannst du ihm nicht angemessen begegnen, wenn du die Form bewahren möchtest. Es braucht das „über dich hinaus wachsen“. Es braucht das „aus dir heraus dich schälen“.


Es braucht Mut.

 Was gibt dir diesen Mut? In einem Leben, in dem du niemals weisst, von welcher Seite es kommt, das Herausfordernde.

Was gibt dir Mut, all dem zu begegnen? Wo findest du diesen Mut? Du kannst ihn nicht kopieren, du kannst ihn nicht von andern übernehmen und andere können ihn dir auch nicht zusprechen. Du musst ihn ganz alleine finden, den Mut, deinem Leben in die Augen zu schauen und es mit deinem SEIN zu füllen. Ohne Form, ohne Sicherheit. Einfach auf den Halt gebaut, den du dir selbst gibst.


Dann du weisst, dass alles echt ist, was du lebst. Mehr braucht es nicht: Dass du all das, was du gibst, was du tust aus deinem Innersten ehrlich heraus meinst. Dieses „integer sein“, das gibt den Mut, mit deinem SEIN herauszutreten.


Immer geht es darum, deine eigene Version zu leben! So orientiere dich nicht im Aussen, sondern prüfe dein Innen: was macht Freude? Wo fühlst du Glück? Wie fühlst du dich eins mit dir? Da findest du die Quelle, aus der du Mut schöpfen kannst, dein Leben anzugehen.