Menschen und Beziehungen - 23.6.23

Immer wieder begegnen dir im Leben Menschen - einige bleiben, adere gehen weiter. Mit manchen teilst du Freud und Kraft, mit einigen verbindet dich nur Leid.


Manchmal musst du jemanden gehen lassen, und du zerbrichst beinahe daran. Andere würdest du gerne loslassen, aber sie scheinen an dir zu kleben.


Was bestimmt, wer dir begegnet? Ist es schon vor dem Leben geregelt, mit wem du was erlebst?

Dies ist eine spannende Frage, würde es ja bedeuten, dass keine Begegnung Zufall ist und dass alles, was du an Beziehung erlebst, sowieso schon als Potential in dir weilt.

Ob es ein beglückendes, freies Zusammensein ist, welche Punkte sich reiben und wie es hilft, sich voran zu treiben - das soll heute Thema sein.


Wenn du dir bewusst machst, dass alles, was du erlebst, in einem Zusammenhang steht mit dir und deinen Prägungen, deinen Hoffnungen und Wünschen, genauso mit deinen Ängsten und Konflikten - dann wird schnell klar, dass auch die Menschen, denen du begegnest, dem entsprechen müssen.


Das Aussen spiegelt dir stetig deine inneren Konflikte. Es präsentiert dir ALLES, was im Bezug auf DICH für dich wichtig ist. Nur kommt es nicht einem Lehrbuch entsprechend klar ausformuliert daher. Vielmehr ist es so verschlüsselt, wie auch du verschlüsselt mit dir umgehst. Je klarer du mit dir unterwegs bist, um so klarer kommen die Ereignisse auf dich zu - Klartext kann nicht nur gefordert werden, es muss auch im Innern die Devise sein. Keine Ausflüchte mehr, keine Beschuldigungen - weder nach Innen noch nach Aussen - authentische Ehrlichkeit in herzlicher Offenheit - das gilt es im Umgang mit dir anzustreben.


Jede Beziehung, die du lebst, ist nichts anderes als Spiegelmöglichkeit für deine Denkweise, dein Empfinde und Interpretieren. Das zeigt klar auf: es gibt in Beziehungen keine Wahrheit. Und demzufolge auch keine eindeutige Gerechtigkeit. Im Aussen bricht der Bezug zu dir ab. Das bedeutet nichts anderes, als dass du durch deine Empfindungen das Aussen liest, dir aber weis machst, dass das Aussen so ist, wie du es siehst.


So werden Menschen für dich unglaublich wichtig, und andere magst du nicht mal in deiner Nähe haben.

Verstehe: der Mensch kann sein, wie er ist, mit all seinen Eskapaden - du kannst ihn sehen - es lässt dich kühl. Erst wenn deine Wahrheit hinein pulsiert, beginnst du das anders-sein zu empfinden. Dann wird der Andere von dir benutzt, um Unterschiede zu erleben. Angenehm oder nicht, das spielt nur eine zweitrangige Rolle.


Da sind Prägungen in dir, Ängste, genauso wie Wünsche und Begierden. Sie färben dein Empfinden. Und davon angeleitet wird der Mensch plötzlich wichtig. Um mit ihm Nähe zu empfinden oder Distanz. Zusammengehörigkeit oder Diskrepanz.


Gestehe dir ein: solange du deine Muster als die Wahrheit siehst, so lange wirst du Menschen brauchen. Doch sie wird ihnen nicht gerecht. Und dir ebenfalls nicht.


Die Menschen sind alle da, damit du dich erfassen kannst. Und dann prüfe: möchtest du so sein? Verurteilend, einnehmend, aufopfernd, übergehend, abhängig?


Du meinst, wenn all dies nicht mehr ist, sind dir alle egal? Da hast du ’nen Denkfehler drin: sie werden alle gleich-gültig. Und so wird da nur noch Liebe sein.

Nicht dass du alle herzen und umarmen willst. Es ist keine anzügliche Liebe, die auf Sympathie basiert. Denn Sympathie ist nichts anderes als ein angenehmer Wortverlauf für Wertung. Denn sie erzeugt gleichzeitig Distanz und Ausgrenzung all dessen, was dir nicht sympathisch ist.


Es wird eine freie Liebe sein. Ihre Grundschwingung ist Achtung und Wohl.


Und wenn sich dann noch Wertschätzung dazu gesellt, dann wird dies eine Beziehung sein, die Innigkeit und Verständnis erlebbar macht - mit solchen Beziehungen sollst du unterwegs sein.


Beziehungen:

Alle dienen sie dir zu klären. Und einige auch, um dich zu nähren.