"Leben auf 2 Ebenen" - 6.1.23

Behutsam gehst du auf, wenn dein Umfeld dich aufnimmt. Bedeutsam gehst du unter, wenn das, was du bist, von dem, was da ist, übergangen wird.


Es geht primär nicht darum, dass du dich erfüllt weisst. Es geht nicht darum, dass sich dir die Welt entgegen neigt oder sie sich dir entsprechend dreht. Es geht auch nicht darum, dass nur das wichtig ist, was für DICH wichtig ist. Egozentrische Egomanen gibt es viele - alle haben sie versäumt, sich über den einen Punkt klar zu werden: es gibt ein Innen und es gibt ein Aussen hier auf Erden.


Bei allem, was du tust und alles was du bist - immer geht es darum, die Ebene zu erkennen, auf der du dich mit deinem Bewusstsein befindest. Worum es geht und wofür etwas steht, das sind zwei völlig verschiedene Bereiche.

Wenn du dir dessen nicht bewusst bist und stattdessen alles miteinander vermischst, alles miteinander in Beziehung setzt, wird es dir nicht möglich sein, dir und dem Leben angemessen zu begegnen.


Die innere Ebene, das sind jene Bereiche, die sich um deine Entwicklung drehen. Es ist dies nicht, was du sein sollst, sondern was du werden kannst. Immer ist es dich öffnend, stärkend, vervollständigend. Hier brauchst du ein offenes Gehör und echtes Eingehen auf das, was du bist - jetzt, hier und heute - auf dass du erkennen kannst, wo du dich befreien sollst, wo du dich stärken darfst und wo du über dich hinauswachsen musst. Dies macht dich nicht zu einem Egoisten, im Gegenteil: je stärker du in dir selbst bewusst und verankert bist, je mehr ist es dir möglich, Hand zu reichen und entgegenkommend zu sein. Nicht, weil du die eigenen Bedürfnisse übergehst, sondern weil du durch das zu-dir-stehen Bedürftigkeit auflöst.

Dies betrifft die innere Ebene.


Auf der äusseren Ebene ist die Begegnung mit dem Leben: dem Geschehen, den Menschen, dem Erleben als solches. Hier ist die Interaktion das Mass aller Dinge: wie du dich gibst, wie dein Verhalten ist, welches Tun du wählst. Was ist gefordert, wie kannst du wirken, was aus deinem Besten heraus tun? Diese äussere Ebene beruht IMMER auf dem Zustand deiner inneren Ebene. Jedes anders-denken ist ein Trugschluss. Niemals kann die äussere Ebene das Innere befreien. Jedes mal wäre es ein Handel aufgrund der eigenen mangelhaften Einschätzung.


Schau - grundsätzlich ist es eine Tatsache, dass nichts an dir anders sein kann als vollkommen. Denn du bist ein Ebenbild der Schöpfung. - Und schau dir diese an: in welcher Vollkommenheit sie funktioniert und jede Existenz in sich trägt, vom Leben zum Sterben, durch werden und vergehen immer wieder neu entstehend. -


Dieses Vollkommene ist also das Innerste, um das sich alles legt. Du kannst es nur nicht mehr spüren, weil so viel daran klebt.


Und so kannst du nur immer das, was da ist, betrachten und zuordnen: äussere Ebene, innere Ebene, und jedes mal der jeweiligen entsprechend begegnen - das ist der Sinn.

Schlussendlich wird nichts mehr übrig bleiben als das, was du bist. Kein Ego, keine Blasphemie, keine Illusion. Kein Druck, kein Zwang, kein Hohn.


Alles, was das Ego initiiert, das spaltet, trennt und unterscheidet. Daran kannst du erkennen, was nicht echt ist. Du darfst dich dazu machen und auch dafür halten - und dennoch: es bleibt eine Illusion.


Ich möchte, dass du mich richtig verstehst:

das was da aufbegehrt,

das was gesehen werden muss,

das was etwas sein kann,

das was verstanden werden will - das kann alles nicht echt sein.

Sonst müsste es nicht gehuldigt werden.


Oder verlangt der Baum, dass du ihn siehst? Braucht das Meer, dass du es riechst? Lebt das Universum, weil du es huldigst? Braucht der Löwe, dass du ihn fürchtest? Will der Regen dich beeindrucken oder der Regenbogen deine Bewunderung?


Erst, wenn du bei dir angekommen bist, kannst du ankommen in deinem Leben. Erst wenn du dich selber liebst, kannst du wirklich lieben.

Echtheit hat nichts mit Show zu tun.


Wann wechselt dein Betrachten die Ebene?