Du bist glücklich, dann wieder traurig, du hast Frieden, dann wieder Streit. Du bist munter, dann wieder müde, du bist satt und dann wieder hungrig. Das gefällt dir, dann gibts wieder Dinge, die dir nicht gefallen. Du willst das, und das andere willst du nicht.
Erkenne, dass Gegensätze zwar das Gegenteilige aufzeigen, jedoch ein und dasselbe sind: du kannst sie nicht voneinander trennen. Und solange du nach Dingen strebst - nach Gefühlen, nach Erlebnissen, die du willst, und zu vermeiden versuchst, was dir nicht zusagt, solange bist du untrennbar damit konfrontiert: mit dem Spiel des ewigen Wechsels, mit dem gegensätzlich-sein, gegensätzlich-erfahren.
Alles ist dasselbe, und alles bringt Leid und Schmerz. Du bist bereit, dies auf dich zu nehmen für einen kleinen Happen Glück. Es ist wie ein Kuchen, der dir nicht schmeckt - nur die Schokoladenstücke darin. Und du gehst den Deal ein, den ganzen Kuchen dir einzuverleiben, damit du die Schokolade gewinnst. Dann machst du dir vor: es hat sich gelohnt. Du trainierst dich dahingehend, das Mühsame, das Strenge, das Fordernde zu relativieren, auszublenden, nicht zu sehen. So hältst du dich motiviert im Definieren durch Gegensätze und Gegensätzlichkeit.
Du kannst nicht nur mit dem einen Teil des Ganzen in Verbindung treten, du kriegst nun mal immer das ganze Paket.
Möchtest du anhaltende Glückseligkeit, immerwährende Erfüllung, grenzenlose Liebe, vollkommenes Glücklichen?
Dann richte deine Suche nach dem Inneren aus! Trete nicht ins Aussen, indem du dich dadurch definierst, das du Stellung beziehst zu dem, was dir lieb und teuer ist und zu dem, was du vermeiden möchtest.
Dies ist, was so menschlich ist, und dies ist, was dich eben auch menschlich macht und menschlich hält. Und die Welt erleben lässt als Mensch. Es macht, dass du dich als Mensch definierst. Es wird deine Erfahrungswelt, genauso in dieser Gegensätzlichkeit wie durch diese Gegensätzlichkeit.
Wenn du nicht mehr reagierst auf das Äussere, dann bist du angekommen auf dem Weg der Entdeckung, was du bist.
Mach den ersten Schritt in diese Richtung: definiere dich nicht mehr über deine Vorlieben. Und öffne dich für das innere Glück. Entscheide dich immer wieder neu, dich nicht durch die äussere Welt definieren zu lassen:
Erlebe dich unabhängig vom Geschehen.