"Erkenntnis" 28.9.18

Immer mal wieder braucht es Innehalten, Pausen, Durchatmen, Klären.

In diesen Phasen, in diesen Zeiten blickt der Mensch zurück, bringt Ordnung in Erlebnisse, Gedanken, Gefühle. Versucht zu verstehen, zu begreifen. Manchmal gelingt’s, manchmal dreht das Rad und man findet die Deutung nicht. Dann sagen andere: „du stehst eben noch mitten drin“.


Doch man unterschätzt, wie sehr mittendrin man sich befindet, auch wenn man den Eindruck hat, man kann verstehen, man kann einordnen, man kann nachvollziehen, man kann Erklärungen finden - selbst dann steckst du mitten drin!

Es ist dann nur einfach so, dass du mit deinen Sichtweisen, deinen Denkmustern, deinen Erfahrungen, deinem Gelernten die Situation meisterlich zu erfassen vermagst - wie du meinst. Doch genau so sehr kannst du vollkommen daneben liegen mit deinen Erklärungsversuchen… Manchmal passt’s - doch sei dir jederzeit bewusst, dass sich die Dinge nicht deuten lassen, nicht erklären lassen, nicht finden lassen. Sondern dass das Verstehen, das du so sehr suchst, in deinem Erkennungsvermögen heranreift, und es auch hier darum geht, Geduld zu haben, nicht zu Werten. Ruhe in die Gedanken bringen, dann kann die Erkenntnis dich küssen. Dann erst kann sie dich finden und erlösen.


Gedanken zur Ruhe bringen in eben den unverständlichen Situationen ist fürwahr eine Kunst. Je unverständlicher einem das Leben erscheint, umso mehr denkt man, wies wohl zu verstehen ist. Und dazu kann ich dir nur sagen, dass du mit dem Denken den absolut falschen Weg wählst. Du könntest gerade so gut würfeln.


Denn Erkenntnis ergibt sich nicht aus den eigenen Gedanken - das sind Schlussfolgerungen. Erkenntnis kann nicht von dir geboren werden, sie sitzt in dir. In deinem Seelenanteil, in deinem höheren Selbst, in der geistigen Welt und deiner Verbundenheit dazu - sieh es an wie du möchtest, dies spielt keine Rolle. Tatsache ist: alles ist schon da.


Doch erst wenn du Ruhe findest, erst wenn du deine Sichtweise bereit bist, zur Seite zu legen, erst dann ist der Weg frei und du kannst erkennen. Darin liegt wahre Weisheit.


Also denke dir das Leben schön. Denke dir lustige, aufheiternde, ermunternde Geschichten. Nutze deinen Denkapparat dazu. Doch für die Weisheiten des Lebens lass dich berühren von all dem, was nicht durch das Denken entsteht.

Probiere aus! Übe dich darin, nicht zu denken. Wenn du das Gefühl hast, das gelingt dir nicht, übe dich darin, keine Meinung zu formulieren in deinem Kopf. Schon wird’s ruhiger in den Gedanken. Es ist Training. Aber fürwahr Training zum Glücklich sein. Solange du denkst, suchst du das Glück. Lässt du los und tauchst ein in die Ära, dass es zu dir kommen darf, findet es dich.