Eins-sein - das ist, was der Mensch anstrebt. Mit seinem Tun, mit seinen Liebsten, mit seinem Körper, mit seinen Meinungen, mit seinen Überzeugungen, dafür einstehen können, dies umsetzen, genau so leben, das erscheint als das grosse Glück. Einheit in sich selbst, mit sich und seinem Tun.
Es hat in der Tat etwas sehr befreiendes, Einheit zu finden. Vielleicht kennst du’s aus der Verbundenheit mit einem Menschen, oder beim Tun eines Jobs, der ganz nach deinem Herzen ist. All dies sind kurze Momente, die du erfasst, die dich erfüllen und die genau so schnell wieder verstreichen.
Der Wunsch nach Einheit sitzt in jeder Seele. Er ist die Substanz der Seele, wenn wir es in Worte oder Begrifflichkeit packen möchten. Und egal, welchen Weg der Mensch geht, welche Dinge ihm wichtig sind,- ob er auf Wissenschaft oder Glaube setzt, immer sind die erfüllenden Momente diejenigen Momente, in denen er sich eins fühlt. Mit dem Tun, mit dem Sein, mit der Liebe, Einssein mit einem anderen Körper, Einssein durch eine Leidenschaft.
Einssein - immer versucht ihr, dabei den Körper mit einzubeziehen. Einssein mit einer sportlichen Leistung, Einssein mit einem unbeschreiblichen Augenblick, Einssein mit einem anderen Menschen. Ihr spürt das Einssein, so meint ihr, durch den Körper.
Nun verrat ich euch, was schon seit Tausenden von Jahren immer wieder von Menschen entdeckt wurde - und es geht dabei nicht darum, dem Menschlichen zu entsagen. Es ist nur einfach so, dass das Einssein eine Sache des Geistes ist. Ihr braucht dazu den Körper nicht und ihr braucht dazu weder eine Leistung noch sonst etwas Äusseres.
Ihr müsst dazu nur die Einschränkungen aufgeben in eurem Denken. All das, was ihr meint, es fehlt, es mangelt dazu, dass es perfekt sein könnte.
Darum: all das Äussere ausblenden. Ihr müsst nichts suchen, ihr müsst nichts tun. Nur euch darauf einlassen zu entdecken: wenn ihr all das Menschliche beiseite lässt, seid ihr eins! Es ist eure Existenz. Es ist, was ihr seid. Wenn ihr's definieren wollt, mit was, mit wem und wo ihr eins seid, seid ihr schon wieder in der menschlichen Maschine. Dort gibts dieses Einssein nicht als etwas Beständiges, nur in kurzen Augenblicken, nur vergänglich.
Nichts erreichen.
Nichts suchen.
Nichts wollen.
Nichts brauchen.
Das alles nicht denken,
das fühlen -
dann küsst es euch, das Einssein.
Viel Spass!