Du kommst zu dem Ziel, zu dem du dich hinbewegst - 19.1.24

Unruhe - die grösste Misere der heutigen Zeit.

Das gesamte Leben ist unruhig: das Geschehen, die Art und Weise der Begegnung und der Handlung, der Umgang mit dir selbst, das Denken: alles.

Auch in dir drin - so viel Unruhe: es will dies und befürchtet das. Es dreht sich wie ein Karussell. Wollen und wünschen macht Unruhe, nicht wahr?


Du merkst nicht einmal mehr, wie viel Unruhe da ist, so sehr hast du dich daran gewöhnt. Heute müssen ganz bewusst Inseln der Ruhe geschaffen und mit grosser Disziplin dafür gesorgt werden, dass sie nicht untergehen in den turbulenten Gewässern der „Wirklichkeit“.


Früher war dies anders. Es war nicht möglich, soviel Bewegung zu generieren. Die Menschen waren gezwungen, Ruhe auszuhalten, der Ruhe zu begegnen. So war es einfacher, zur Ruhe zu kommen und die Früchte der Ruhe kennen zu lernen.



Du wünschst dir Stärke, Gelassenheit, Freude und Kraft? So ist dies das, was du willst, ja? Nun:


Du kommst zu dem Ziel, zu dem du dich hinbewegst.


Du kannst dich nicht nach Ruhe sehnen und den Weg der Unruhe gehen. Und die Früchte der Ruhe lassen sich nicht ernten von einem anderen Baum als dem der Ruhe.


Wenn du Vertrauen ernten möchtest, schau hin: woher wächst es? Probiere aus: versuche aus der Unruhe heraus zu vertrauen - gelingt es dir? Versuche, aus der Unruhe heraus stark zu sein, glücklich, zuversichtlich - ist es möglich? Es wird dir nicht oder nur spärlich gelingen.


Du kannst zwei Wege einschlagen - den der Unruhe. Und den der Ruhe.

Und jeder Weg führt dich in seine Welt hinein. Der Weg der Unruhe öffnet den Zugang zu Angst, Unsicherheit, Einsamkeit. Wenn du dich unruhig fühlst, kannst du sehr schnell Angst in dir hochkommen lassen.


Wenn du in der Ruhe bist, öffnen sich dir die Wege des Vertrauens, der Zuversicht, der Kraft. Aus der Ruhe heraus in Angst zu verfallen ist nicht möglich - probier es aus! Erst musst du den Pfad der Ruhe verlassen in die Unruhe hinein, erst dann kommst du leicht auf den Weg der Angst.


Was auch immer du ernten willst - lerne hinzuschauen, woraus es wächst! Und das kultiviere. Das bedeutet nichts anderes als: das lebe, dazu „werde“.


Du meinst, du kannst nur ruhig sein, wenn die Unruhe sich löst? In der heutigen Welt scheint dies tatsächlich so zu sein. Doch schau genau hin:


Die heutige Welt ist auf Unruhe gebaut - alles schnell, ereignisreich, und möglichst gleichzeitig. Das setzt dein Energiefeld stetig unter Strom. Es ist, wie wenn du in der Hitze sitzt und versuchst abzukühlen - es gelingt erst, wenn du aus der Hitze trittst und dich in den Schatten setzt.

So nimm dich aus dem Strom heraus. Cool down. Sorge dafür, dass es um dich ruhig ist - nichts zu sehen, nichts zu hören, nichts zu spüren. Damit kommst du erst mal in den Normalzustand. Und dann tauche in die Ruhe hinein. Ganz sanft, gleite hinab. Ohne Druck, ohne Zwang ohne Ziel. Es kann geübt werden!


Experimentiere diese Woche mit Ruhe und Unruhe - wo sind deine Spielmöglichkeiten, wann steckst du fest und kannst nicht Einfluss nehmen. Was öffnet sich dir auf dem Weg der Ruhe?Und was, wenn du dem unruhigen Weg folgst? Teste es im Tun wie auch im Ruhen. Dieses Leben, dieses Jahr und diese Zeit - alles nur dazu da, damit du dich erforschen kannst.