„Die Stille in dir“ - 4.12.20

Glaubst du denn tatsächlich, dass es eine Frage der Zeit ist, bis dein Leben wieder so läuft, wie du es dir vorstellst, wie du es dir wünschst?


Welche verschiedenen Faktoren spielen eine Rolle dabei, dass die Dinge kommen, wie sie kommen? Und was genau bestimmt deine Einstellung dazu?


Weisst du - du hast eine bestimmte Macht und du hast ein bestimmtes Mitspracherecht in deinem Leben. Es ist nicht so, dass alles schon festgelegt wäre. Und doch ist alles schon bestimmt, hat alles seinen Ablauf in sich selbst. Und du bist nicht die Kraft, die dies bestimmt oder auslöst, sondern einfach ein Teil davon: ein Teilchen, das durch die Beobachtung und die Stellungsname - durch das Positionieren - eine Rolle erhält in dem Geschehen. Und indem du dich positionierst, Meinung bildest: dich wahrnimmst, wie du dich fühlst, was du dazu denkst - damit schraubst du dich an dem Geschehen fest.

Und so wie du darauf eingehst, so kann das Geschehen auf dich Einfluss nehmen.


Mit viel Gewicht stattest du deine Meinung gerne aus, mit viel persönlichem Bezug. Weil es dir wichtig ist: du, genauso wie die Welt, genauso wie das Geschehen. Und weil du dich so wichtig nimmst, nimmt dich das Geschehen richtig wichtig: es beansprucht deine Meinung, deine Einstellung, dass es auf dich wirken kann!


Je mehr du aus der Distanz beobachten kannst, je mehr du das Grosse Ganze siehst dabei, umso weniger wirst du betroffen sein - mitten drin.


Je näher du alles an dich heran-zoomst und dadurch dem Geschehen die volle Beachtung gibst, je mehr lastet das Für und Wider auf deinen Schultern. Und umso mehr wirst du dafür zur Verantwortung gezogen. Und umso mehr braucht es deine Person, um es bestehend zu halten oder zu verändern - immer deinem Gusto entsprechend.


Könntest du dir den Blick angewöhnen von Ausserhalb, dann würde dir einiges klar: der Blick auf das Geschehen von ausserhalb der Welt, ausserhalb des Universums - dann merkst du, dass es NICHTS IST:

Das Grosse Ganze ist in Harmonie und schweigt.


Du bist all dies: du bist die direkte Konfrontation, du bist der Lärm, der Protest, genau so sehr wie die Distanz, genauso sehr wie das Neutrale, genauso sehr wie das Vollkommen Absolute, in dem nichts geschieht.


So ist die Ruhe und die Stille immer die Lösung. Bei allem, was dich in Aufruhr bringt, was dich ängstigt und worüber du dich sorgst.


Wenn du in die Stille findest, lässt du den Segen dich finden: dann werden die Dinge ihren Lauf nehmen, auf dass sie Stille finden.

Deine Sucht nach Harmonie ist nichts anderes als das Vermissen dieser Einigkeit, dieser Ruhe - die Stille, die in allem verweilt.


Nur du ermöglichst, dass es laut wird in dir. Das bringt in Bewegung, das bringt Energie - aber auch Disharmonie.


Suche die Stille. Nicht im Gespräch - suche sie in dir. In jedem Geschehen. Sie hilft dir, dass du nicht verkommst durch Polarisieren: dass du nicht geteilt wirst. In jedem Augenblick bist du vollkommenes Eins-Sein!


So lebe die Stille in dir.


Deine Worte werden anders sein, wenn du aus der Stille heraus sprichst.

Dann wirst du dir zuhören können und entdecken, was ist.


Lebe Stille in dir