Was tischt dir das Leben gerade eben auf? Du musst nicht weit suchen - einfach das nehmen, was auf der Hand liegt. Oder besser gesagt, auf dem Magen. Das, worüber du immer wieder nachdenkst, es in deinen Gedanken wälzt - immer dann, wenn du das Denken nicht bewusst lenkst.
Dann hängst du fest in einem oder gar in mehreren Themen: diese sind, womit du jetzt gerade arbeiten sollst.
Jedes Unwohlsein, jedes aufgewühlt - einfach jedes Holpern ist die Einladung, der Sache auf den Grund zu gehen.
Was bedeutet dies?
Solange du für und wider abwägst, deine Sichtweise überprüfst, deine Gefühle dazu aktivierst und Erklärungen suchst - solange gehst du dem Kern nicht auf den Grund, sondern bleibst in den vertrauten Umlaufbahnen hängen. Vielleicht kannst du für den Moment eine Lösung finden und eventuell hilft dir der Lauf der Zeit, dass du besser und besser wieder funktionierst. Doch das Thema ist nicht gelöst, nur für dieses mal gegessen. Dass es aber schwer im Magen liegt und bei der nächst ähnlichen Variante wieder aufploppt, das ist gewiss.
Den Kern findest du, in dem du deine eigene Angst und Unsicherheit aufspürst. Nicht im Bezug auf die Menschen oder das situative Geschehen, sondern die Angst, die durch diese Situation anklingt. Immer hat sie mit dir ganz persönlich zu tun und der Befürchtung, dass du nicht genügst. Und auf welche Weise dir dies am schmerzhaftesten widerfahren könnte - durch ausgeschlossen oder abgewiesen werden, durch nicht genügen oder nicht liebenswürdig sein, durch fehlenden Wert oder zu grossen Mangel.
Jeder Mensch mit eigenem Wertesystem trägt in sich eine Verunsicherung dieser Art. Er kann noch so selbstsicher und stark auftretend sich auch überzeugend so leben - im Innern sieht die Wahrheit ganz anders aus.
Solange das Ego bewertet und definiert, solange kannst du sicher sein, ist der Selbstwert nicht wirklich erkannt. Denn den erkennt nicht der Verstand. Der kann ihn nur begründen, aber nicht wirklich verstehen. Denn der wahre Wert eines Menschen, er ist aus dem Sein heraus gegeben, und nicht durch das Tun und Bewirken im Leben.
Davon erlösen kannst du dich nicht durch erklären, auch nicht damit, über die Angst hinweg zu gehen. Vielmehr gilt es, dich dieser Angst zu stellen - in die Tiefe der Furcht hinein zu tauchen. Dies ist möglich, wenn du dich sicher fühlst
Das ist die Krux im Leben - dass alles, was du tust, der Inszenierung dient, dich sicher zu fühlen. Und diese Sicherheit steht auf den Mustern deiner Prägung. Da heraus kann dir nur jemand helfen, der nicht selbst darin steht.
Darum ist jetzt die Zeit, in der Kräfte des Geistes so deutlich sprechen - wir kommen von Ausserhalb der Illusionen und halten die Hand, auf dass Schritte geschehen aus dem Traum hinaus.
Gib dich also in Hände hinein, die grösser sind als deine. Tauche ein in das Empfinden der Furcht. Jedes mal, wenn sie dich stellt - gib dich hinein anstatt vor ihr Reissaus zu nehmen. So entdeckst du den Bluff und deckst den Schwindel auf.