So kannst du dich fragen, ob du genug tust, du jemals genug getan hast, um deinem Leben die richtige Wende zu geben, um es im Schwung zu halten, um es auf DEINEN Weg zu bringen. Du weisst, du kannst Dinge nicht wirklich beeinflussen - du kannst sie prägen durch deine Gedanken. Und manchmal gelingt dir damit, das zu erleben, was du dir wünschst. Grundsätzlich geht es aber bei allem Bestreben, bei allem Leben darum, deinen Weg zu gehen.
Und der hat nicht viel mit Erfolg zu tun, nicht viel mit Selbstverwirklichung im Sinne des Erfüllens deiner Individualität. Alles, was kommt und alles, was geht beinhaltet dieselbe Botschaft und dasselbe Anliegen: alles möchte dir dienen. Alles möchte dich unterstützen.
Nun - gehst du den Weg deiner Wünsche, suchst du im Aussen. Ab und an erfüllen sie sich, immer wieder wirst du aber auch enttäuscht.
„Erwachen“ würde ich diese Zeit jetzt gerne nennen. Erwachen in das Bewusstsein, was dich WIRKLICH trägt: immer bist es nur du selbst! Die Projektionen, die Filtrationen, die Eindrücke und das, was du dir daraus versprichst und erhoffst, ist alles nur Programm, nicht Inhalt. Mit dem unterwegs sein, es geniessen: unbedingt! Dich erfreuen, wenn’s dich freut und zuversichtlich hoffen, wennn’s dich fordert. Dabei aber immer und immer wieder den Weg nach innen wagen, ihn auch auf dich nehmen: dich mit den Dingen auseinandersetzen, dich hinterfragen, deine Position immer wieder neu bestimmen - denn Entwicklung geschieht immer nur im Innen.
Es gilt weiter zu gehen. Es reicht nicht, Bilanz zu ziehen, Dinge zu erkennen - vielleicht sogar auch ändern - und wieder in’s Gewohnte zurück zu kehren. Das funktioniert nicht mehr: in dieser Zeit, die so heftig reibt, die so dringend fordert, die an die Grenzen bringt, jeder, jede - egal auf welcher Ebene. In dieser Zeit braucht es neue Angehensweisen, es braucht neue Erkenntnisse. Und es braucht vor allem auch Beständigkeit in dieser Neuerung. Trägheit bringt dich immer wieder dazu, zurückzufallen ins Gewohnte, ins Vertraute.
Vertrautheit hat demzufolge mehr Kraft im Halten als im Unterstützen.
Und immer wieder geht es genau um diesen einen Punkt: das Vertraute und das Geliebte schätzen, es achten - und dennoch weiter gehen.
Leben ist in seiner Grundform Veränderung. Und der Antrieb dazu ist tatsächlich der Widerstand. Etwas zu durchbrechen macht robust. Es stärkt, und es macht dir genau diese Stärke bewusst.
So gilt es im Leben eben nicht, Grenzen auszutesten, um zu merken, wo sie sind und dann danach zu leben. Sondern: alles was du bist, und mit allem, was da in dir, um dich lebt und funktioniert - all das ist nur ausschliesslich dafür ausgerichtet, dass es ständig vorwärts treibt:
Wachstum ist ein Prozess, keine Einsicht.
Die Einsicht blitzt auf während dem Tun, dem Erleben. Manchmal gar während dem Einstecken.
Nicht träge sein, und dennoch das Vertraute schätzen. Es aber nicht zum Heiligtum machen. Weisst du - wenn du etwas hast, an dem du hängst, weil es dir so sehr passt - genau dann vergisst du, was du bist. Und du lebst danach, dieses Schöne zu erhalten. Und nicht mehr, um dich selbst zu gestalten. Hier ist Achtsamkeit gefragt - nichts kannst du halten. Auch nicht mit Stillstand. Auch nicht mit anpassen oder dich unterwerfen.
Vorwärts gehen ist dein Ding. Warte nicht, bis das Leben sich an dir reibt, bis es drückt oder dich gar kneift. Sei immer beobachtend unterwegs: weshalb, wo, warum?
Vorwärts gehen - das bleibt bestehen. Es ist der Ausdruck von Lebendigkeit. Wenn du denn also dieser Bewegung folgst, und selbst in der Herausforderung, im gefordert sein die Freude suchst, bist du mit dem richtigen Fokus unterwegs.
So sind Schwierigkeiten Themen. Und alles was damit kommt, hilft anzugehen.
Schwierig wird‘s erst, wenn du meinst, du kannst nicht. Dann bremst du die Lebendigkeit aus. Dann gehst du in Widerstand.
Immer geht‘s!
Vielleicht nicht so, wie du hoffst, wie du wünschst, wie du denkst oder wie du Möglichkeit siehst. Doch - so, wie’s kommt, dient’s - vertraue darauf!