"Das leichte Leben" - 18.2.22

Verhindere nicht, angenehm und leicht zu leben.

Weisst du, es ist nicht das Leben, das dir das Leben schwer macht. Es ist deine Haltung, basierend darauf, wie du was gewichtest. Wie du Wert bei-misst oder ver-misst.

Die Dinge, die keine grosse Bedeutung für dich haben, an denen schwimmst du locker vorbei, nicht wahr? Ist es nicht so, dass all jenes, was dich weder ungeheuer erfreut noch äusserst intensiv stresst - dass sie dir am einfachsten von der Hand gehen?


Indem du auf das Geschehen eingehst, es überprüfst, dir dazu Gedanken machst: mit diesem Vorgang holst du alles, was da geschieht, in deinen Verstand. Du legst es quasi auf dem Tisch vor dir aus, und beginnst, es zu zerpflücken. Schaust, was dir gefällt und was besser wäre, wenn’s nicht da wäre.

Der Verstand kann’s nur erfassen, wenn er’s bewertet.

Dadurch, dass er es bewertet, macht er es für dich erstrebenswert oder eben zu einer Hürde. Und ob du’s nun möchtest oder zu vermeiden suchst - in beidem bist du nicht mehr frei.

Entweder entwickelst du eine Sehnsucht nach etwas, was nicht da ist, noch nicht, oder vielleicht auch gar nie kommt und du definierst damit, dass dir etwas fehlt und du deswegen nicht rundum zufrieden sein kannst.

Oder du definierst, dass da etwas ist oder sein könnte, was dir ganz und gar nicht zusagt. Und sofort bist du in Sorge, vielleicht gar in Angst, dass es kommen könnte und wie du’s wohl vermeiden kannst.

Du beginnst dich mit Dingen zu beschäftigen, die nicht existieren. Ob du möchtest, dass sie da wären oder hoffst, dass sie nie kommen: beides ist nur Hirngespinst. Doch es vermag dir den einzigen Moment, den du tatsächlich erleben kannst, zu vermiesen. Nämlich das JETZT.


Du kannst dich dann dem JETZT nicht mehr stellen. Du spürst es nicht mal mehr. Nicht, dass du nicht im JETZT bist - du kannst nie an einem anderen Ort sein. Nur ist deine Konzentration davon weggenommen, und du verweilst in Gedankenkonstrukten. Selbst wenn es Gedanken sind, die du liebst, können sie dich nicht zutiefst mit Glück erfüllen. Auch nicht mit Zufriedenheit. Weil sie nicht JETZT sind. Es bleibt immer ein Wehrmutstropfen.


Wenn du aber dem JETZT gerecht werden möchtest, gilt es, all das loszulassen, was du dir so sehr wünschst. Und genauso, wovor du dich so sehr fürchtest oder in Sorge bist deswegen.


Denn all diese Gedanken lassen dich nicht im JETZT sein.

Versuche mal JETZT zu denken, das JETZT mit Gedanken zu erfassen. Sobald es zu einem Gedanken wird, ist es nur noch ein Konstrukt.


Intellekt kann wundervoll geschult sein, unglaubliche Wissenschaften hervorbringen. Aber nie vermag er das JETZT zu erfassen, geschweige denn zu begreifen. Intellekt kann nur abstrakt begegnen. In Form von Formulierung.

Formulierung beruht notabene immer darauf, was in der Vergangenheit erlebt wurde und so diese Formulierung geprägt hat. Also: wenn du über die Zukunft sinnierst, ist es immer das Konstrukt der Vergangenheit, das du neu durchdenkst. Und es hat mit dem JETZT genauso viel zu tun, wie alte Schuhe mit Honig-suchen.


So lange du also wertest, bist du nicht fähig das JETZT zu erleben. Und wenn du das JETZT erlebst - tatsächlich - braucht es keine Wertung.

ES IST - und das ist alles, was möglich ist. Alles, was es braucht. Und alles, was jemals war. Dies ist der Schlüssel für Zufriedenheit.

Denn wenn keine Wertung mehr da ist, ist nichts da, was dich unzufrieden machen kann. Da ist kein Mangel. Kein Fehlen. Kein Vergleichen. Dann bist du vollkommen lebendig.


Es geht nicht darum, dass du denkst „ich darf nicht werten“, denn dies ist ja schon selbst wieder eine Wertung. Es geht darum, dass du die Kraft, mit der du das Leben in Gedanken geformt verpackst, dass du diese Kraft stattdessen nimmst und das Leben damit unbändig berührst.

Und dann wirst du unbändig.

Intensiv.

Vollumfänglich bewusst.


Und das ist er-LEBEN.